Intern
Psychologische Ergonomie

Neues Projekt zur Unterstützung von Fluglotsen

22.02.2019

Im BMWi-geförderten Projekt FUTURE wird die Fluglotsen-Unterstützung im Endanflug erforscht. Seit November 2018 ist der Lehrstuhl für Psychologische Ergonomie der Uni Würzburg mit der Anforderungsanalyse und Konzeptentwicklung beauftragt.

Motivation:
Zunehmendes Flugverkehrsaufkommen und komplexer werdende Randbedingungen (z.B. mehr und feiner unterteilte Staffelungsmindestwerte) und veränderte Verkehrszusammensetzung (z.B. größere Luftfahrzeuge und solche mit veränderten Fluggeschwindigkeiten) lassen die Komplexität der Aufgaben von Fluglotsen steigen. Diese müssen bei der Staffelung für den Landeanflug neben der unterschiedlichen Wirbelschleppenkategorie und Aerodynamik aufeinanderfolgender Maschinen auch die Besonderheiten von Landebahnen und aktuelle Wetterverhältnisse miteinplanen. Zu berücksichtigende Informationen entstammen einer Vielzahl von Sensoren und Kommunikationskanälen und müssen mit anderen Lotsen koordiniert werden. Ein innovatives Interaktionskonzept kann Lotsen dabei unterstützen, Ressourcen wie bestehende Landebahnkapazitäten und den Luftraum um den Flughafen effizienter zu nutzen.
 
Ziele und Vorgehen:
Im Projekt FUTURE werden neue Ansätze zur Darstellung des Luftbilds und im Kontext relevanten Informationen entwickelt und evaluiert. Mit einer Nutzungskontextanalyse ermitteln wir hierfür zunächst Anforderungen an die Informationsdarstellung im Arbeitsumfeld von Fluglotsen. Daraus sollen prototypische Konzepte entwickelt und iterativ getestet werden. Zentrales Anliegen ist, die in Echtzeit zur Verfügung stehenden Daten in den Arbeitsplatz des Lotsen so zu integrieren, dass dieser auch bei komplexen Lagen Entscheidungen mit vollem Situationsbewusstsein trifft. Im Projekt erforschte neuartige Interaktionsansätze bieten eventuell Anreize für die Gestaltung in weiteren sicherheitskritischen Bereichen.

Projektkonsortium und Förderung:
Der Lehrstuhl für Psychologische Ergonomie der Uni Würzburg ist am Projekt durch einen Unterauftrag der Deutschen Flugsicherung GmbH beteiligt. Das Projekt wird vom BMWi bis 2022 im Luftfahrtforschungsprogramm gefördert. Insgesamt erhält die Universität Würzburg eine Fördersumme von 250.858 €.

 

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